
Mona Homm ist eine junge Designerin aus Usingen, bei Frankfurt am Main. Sie gewann 2016 den Frankfurt Style Award und hatte daraufhin die Möglichkeit, ihre Designs international in Städten wie Paris und Shanghai zu präsentieren.
In Folge dessen zog sie 2017 nach Mailand und absolvierte dort ihr Studium als Master of Art Direction for Haute Couture & Fashion Design.
Bei Mona Homm‘s Kleidungsstücken handelt es sich um ökonomisch und ökologisch vertretbare Mode. Bei der Produktion ihrer Kollektionen steht die Qualität und Langlebigkeit der Mode im Vordergrund. Durch die Fertigung der Kleidungsstücke nach Auftrag wirkt Mona Homm dem sogenannten „Fast-Fashion-System“ entgegen und kann ihre Designs den individuellen Wünschen ihrer Kunden anpassen.
FAEX: Was hat dich dazu inspiriert, ein eigenes Label zu gründen?
Mona: Es gab kein auschlaggebendes Erlebnis, dass mich dazu inspiriert hat. Ich bin schon immer so, dass ich mich am besten selbst disziplinieren kann und eher Motivation finde, wenn ich mir Sachen selbst beibringe. Das war schon immer einfacher für mich. 2016 habe ich den Frankfurt Style Award gewonnen und bin dann danach mit meinen Sachen nach Paris und Shanghai gereist. Das hat mir die Arbeit mit den Kleidern und was einem dadurch alles ermöglicht wird, nah gebracht. Ich war ja damals noch im letzten Ausbildungsjahr und hatte schon öfters den Gedanken, dass es eigentlich schön wäre, sich irgendwann selbstständig zu machen. Dass dies direkt nach dem Abschluss schon losgehen würde, hätte ich damals nicht gedacht.
FAEX: Ist es schwer, sich als junge Designerin in der Modebranche durchzusetzen?
Mona: Es ist sehr schwer, allein schon dadurch, dass die Konkurrenz wirklich sehr groß ist. Mit den Preisen, die es auf dem Massenmarkt gibt, kann und will ich auch nicht mithalten. Ein 3er Pack T-Shirts für 12 Euro anzubieten ist meiner Meinung nach nicht erstrebenswert . Es ist wirklich schwierig, als kleines Label etwas zu machen, von dem man leben kann, man muss ja dann doch eine gewisse Masse verkaufen. Mein Label finanziert sich komplett durch meine Mode. Das ist wirklich nicht einfach, dauert sehr lange und man muss auf jeden Fall ein gutes Konzept entwickeln und auch sehr langfristig planen. Vor allem darf man hier die Geduld nicht verlieren.
FAEX: Wie würdest du den Stil deiner Kollektion beschreiben?
Mona: Mein Stil ist sportlich und elegant. Ich arbeite sehr klassisch und meine Mode soll zeitlos wirken. Außerdem möchte ich nicht jedes Jahr eine neue Kollektion herausbringen, sondern eigentlich eher ergänzend arbeiten. Bei mir ist auf jeden Fall auch ein Vintage-Flair zu finden, der kommt ja fast automatisch durch das Recycling. Meine Sachen sind zwar alle sehr auffällig, aber dennoch tragbar.
FAEX: Wen möchtest du mit deiner Mode ansprechen?
Mona: Ich glaube jeder kann meine Sachen tragen. Von jungen Frauen, Frauen mittleren Alters bis hin zu Männern. Egal ob ihr individueller Stil eher rockiger oder schicker ist, meine Mode passt sich dem Menschen an.
FAEX: Was ist dir bei der Produktion deiner Kleidungstücke wichtig?
Mona: Ich möchte so viel wie möglich von dem vorhandenen Stoff verwenden und mir ist auf jeden Fall Qualität vor Quantität wichtig. Die Produktion soll nicht so schnell wie möglich gehen, sondern ordentlich und sauber. Ich wasche außerdem alle Kleidungsstücke noch einmal, nachdem ich sie produziert habe, damit der Stoff nicht mehr an Farbe verliert. Außerdem kann ich die Verarbeitung dann nochmal ausbessern.
FAEX: Was unterscheidet dich von anderen Designern? Was macht deine Kollektion besonders?
Mona: Die Frage kann ich am besten beantworten, indem ich mich darauf beziehe, was mich in Zukunft von anderen Labels unterscheiden wird. Ich habe nicht vor, meine Stücke außer Haus in Produktion zu geben, sondern ich möchte eher ein eigenes Atelier aufbauen und die Exklusivität wahren. Ich kann vielleicht irgendwann mehr Kunden annehmen als jetzt, aber es wird immer ein Limit geben, damit alles so weit wie möglich Handarbeit bleibt.
FAEX: Warum ist es für dich wichtig, der sogenannten Fast Fashion entgegenzuwirken?
Mona: So schnell wie die Mode ist und so schnell wie sich die Kleiderstangen oder das Bild in den Geschäften ändert, so schnell ist die Kreativität nicht. Deswegen wirkt sich die Fast Fashion nicht nur auf unsere Kreativität, sondern beispielswiese auch auf die Wirtschaft und die gesamte Branche aus. Keiner von uns hat genügend Platz im Kleiderschrank, um ständig neue Dinge zu kaufen. Die ganzen Klamotten müssen schließlich irgendwo hin. Deswegen ist das Entgegenwirken auf der einen Seite wichtig für die Produzenten, weil die sich nicht kaputt arbeiten sollen. Auf der anderen Seite ist es auch wichtig für den Konsumenten, der Fast Fashion entgegenzuwirken, weil durch sie auch der Wert, von dem was wir da tun, verloren geht. Letztendlich ist es wichtig für die ganze Gesellschaft und vor allem auch für die Umwelt. Slow Fashion kostet zwar ein bisschen mehr aber hält dafür länger, ist also langlebiger.
FAEX: Was ist der Vorteil von Fertigung der Kleidung nach Auftrag?
Mona: Bei Auftragsarbeiten kann ich mich besser an meinem Kunden orientieren. Ich kann auf die individuellen Wünsche eingehen und mit dem Geschmack und dem Körper des Kunden arbeiten. Der Vorteil ist hier, dass je besser das Kleidungsstück sitzt und den individuellen Geschmack trifft, es natürlich auch länger getragen wird. Ich denke, jeder hat sich schon mal ein Kleidungsstück gekauft, welches einem dann doch nicht so gut gefällt. Ein weiterer Vorteil bei der Fertigung nach Auftrag ist die Möglichkeit, dass ich das Kleidungsstück, sollte es irgendwann nicht mehr passen, jederzeit ändern kann und es beispielsweise enger oder weiter oder sogar komplett umändern kann.
http://www.monahomm.de/